Der elfte Stock im Kubuk des Institut für Architektur soll durch eine Werkhalle ergänzt werden. Diese soll nur wenig weiter die Ackerstrasse runter errichtet werden.
Städtebauliche Setzung
Aktuell bietet das Polyfeld vor dem FH Kubuk die grösste Freifläche und Aufenthaltsraum. Beim Gymnasium und dem alten FH Gebäude finden sich weitere kleinere Aussenräume.
Dies soll sich mit der Werkhalle und dem Vorplatz ändern. Student:innen und arbeitende Menschen der Industrieanlagen bekommen Platz. Der Park und Vorplatz werden zum öffentlichen Treffpunkt für Mittagessen und Entspannung nach dem Feierabend.

Erschliessung
Zur Bushaltestelle Kriegacker geht es 4 min zu Fuss, zum Bahnhof 10min. Ein Fahrradparking ist klar von Nöten. Die Hofackerstrasse soll durch Fahrradwege ergänzt und durch eine Anhebung der Strasse auf Höhe der Parzelle zur angrenzenden Grünfläche entschleunigt werden.
Organisation und Erschliessung
Die Nutzungen sind in einem Raum angelegt, der nur durch den Versprung der Bodenplatten in drei Zonen gegliedert wird: Vorplatz, Vorhalle und Werkhalle. Der Vorplatz dient als Treff- und Verpflegungsort, die Erholung, die Distanz zum Entwurf. Dieser wird durch das Bistro und Foodtruks bespielt.
Der Grundriss wurde nach verschiedenen Abstufungen der Öffentlichkeit gegliedert. So betritt man über in 1.2 Meter Höhe über ein Entree, in dem die aktuellen Wochenabgaben und Modelle gezeigt werden können die halböffentliche Vorhalle. Der Ort der Theorie. Hier soll temporär gearbeitet, sich besprochen, nachgeschlagen und gelernt werden. Über die Institutsbibliothekbrüstung überblickt man die Werkhallen.

Ateliergalerien:
Hinter dem Bistro schreckt sich ein Riegel über die Halle, welche die privaten Arbeitsplätze für die Studierenden und Übernachtungsmöglichkeit für Dozierende und Gäste des Instituts für Architektur aufnimmt. Die Ateliergalerien bieten über der Halle einen ruhigeren Arbeitsplatz für die Studierenden, für Gäste eine Schlafgelegenheit und einen gemeinsam genutzten Aufenthaltsbereich mit Küche.
Hallen:
Wo die Vorhalle zum Lernen und Verstehen der Theorie ist, entwickelt sich auf Gleisniveau der Ort der Praxis: die Werkhallen. Fünfhallenteile geben dem neuen pädagogischen Konzept für die Architektur Hochschule Platz. Architektur bewegt sich zwischen der Dialektik von Kunst und Wissenschaft, zwischen kreativer Gestaltung und den rationalen Regeln des Hochbaus. Jeweils angrenzend zur Werkhalle findet sich unter der Vorhalle eine spezifische Werkstatt. Dienerräume wurden aufs minimale Reduziert. Einzig die Atelierräume, Übernachtung, Bistro und Werkstätte weisen eine klare Trennung zum Monospace auf.
Um diesen riesen Raum zum Funktionieren zu bringen, möglichst den Nutzer:innen gerecht zu werden und die Laufwege kurz und effizient zu halten, nehmen die horizontal liegenden Wände im Grundriss viele der kleinen aber sehr wichtigen und praktischen Räume auf.

Der Monospace lässt sich durch Schiebewände visuell trennen und konenztrierte Zonen zum Arbeiten schaffen. Einzig die Geräusche der Anderen erinnern einen daran, dass Architektur aus viel mehr besteht als dem gerade beschäftigten Bereich.

Ruhige Räume, speziell die Gästezimmer werden strassenseitig angeordnet, da die Lärmbelastung durch die angrenzenden Gleisfelder des Rangierbahnhofs Tag wie Nacht extrem hoch ist.

Struktur
Das Dach wird durch ein ungerichtetes Tragwerk mit einem Stützenraster von 12 mal 12 Meter welche überkreuz spannen getragen. Das vektorielle Tragwerk besteht aus 24 Stützen, welche nochmals aufgelöst wurden, was einer der Haupteindrücke des Raumes ausmacht. Das Licht kommt so übers Dach dort hinein, wo es eigentlich abgetragen wird. Der normale Raumeindruck wird invertiert, dort wo die tragenden Elemente sind und so es in der Regel am dunkelsten dunkel ist, ist nun der hellste Moment im Raum.
Das Primäre Tragwerk bestehend aus den 24 Stützen und den verbindenden Träger kommt durch jeweils durch einen biegsteifen drei Gelänkbogen – Stützenfuss – Stützenkrone und Träger – zum Tragen. Diese Holzelemente sind mit Metallplatten mit Bolzen verbunden. 8 Träger laufen dann jeweils bei einem Holzkern zur Spitze zusammen. 

Das Sekundär Tragwerk ist ein Flächenaktives Tragwerk und bildet sogleich das Dach. Eine Holzstegdecke überspannt die Distanz zwischen den Trägern.
Da die Halle unter dem Riegel idealerweise Stützenfrei ist um die Maschien verschieben und grosse Werkteile zu schneiden und fertigen zu können. Werden die zwei Geschosse der Riegel über Brüstungshohe Holz Überzüge getragen. Zwischen diesen läuft wie auch im Dach eine Holzstegdecke.

Hülle
Die Hülle entwickelt sich aus dem Tragwerk über die ganze Fassade. Mit dem Typus des Überdachtenplatzes, gestaltet sich die Fassade möglichst offen und transparent. Die Privatsphäre wird über die Höhenunterschiede gewährleistet.
Der Sockel der Vorhalle gliedert die gesamte Fassade. Durch diesen eingeführten Horizont bekommt die Hülle eine feinere Gliederung und lässt uns die Hülle dem gesamten Hallengeschoss manuell öffnen.
Die Südfassade wird begrünt um einerseits die Überhitzung in den Sommermonaten zu verhindern und andererseits um von der Vorhalle ein konzentrierteres Arbeiten zu ermöglichen in dem der Blick nach draussen teils verwehrt bleibt. 

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